HISTORIE

Ein Denkmal mit Geschichte

Der Osteiner Hof wurde von 1747 bis 1752 vom Kurfürsten Johann Friedrich Karl von Ostein für seinen Bruder Franz Wolfgang Damian von Ostein als städtischer Familienwohnsitz erbaut und zählt zu den Adelspalais von Mainz. Die Pläne stammten von dem Architekten Johann Valentin Thomann. Mit diesem repräsentativen Gebäude und dem fast zeitgleich errichteten benachbarten Bassenheimer Hof wurde die barocke Bebauung des „Thiermarktes“ (so der damalige Name des Schillerplatzes) vollendet.

Das Gouvernement

Mitten im Herzen der Stadt, direkt vor dem Fastnachtsbrunnen, liegt das prachtvoll barocke Gebäude. Noch im 19. Jahrhundert war der Hof Sitz des jeweiligen Festungskommandanten. 1914 wurde am Osteiner Hof der Ausbruch des Ersten Weltkriegs durch General Hugo von Kathen bekanntgegeben. Wie der Ausbruch des Ersten Weltkriegs insbesondere in Mainz erlebt wurde, ist eindrücklich nachzulesen in Carl Zuckmayers „Als wär‘s ein Stück von mir“, er spricht dabei vom Governement, ein Ausdruck, der noch von vielen Mainzern genutzt wird. Im Zweiten Weltkrieg brannte das Gebäude völlig aus, wurde aber auf Betreiben der Besatzungsmacht Frankreich bereits 1947/48 wiederhergestellt und diente bis 2014 als Standortkommandantur der Bundeswehr. Inzwischen ist es im Besitz der Osteiner Hof Entwicklungsgesellschaft mbH, die den einstigen Bundeswehr-Standort in ein Wohn- & Gewerbequartier verwandelt hat.

Vom Adelspalais zum Wohnquartier

Der Osteiner Hof wurde vor über 250 Jahren gebaut, um als Familiensitz mitten in der Stadt zu dienen. Dieser ursprünglichen Bestimmung soll das Gebäude nun wieder zugeführt werden. Vom einstigen Adelspalais zu einem Wohnquartier. Nun allerdings nicht für eine einzige Familie, sondern für viele Mainzerinnen und Mainzer, darunter genauso Studentinnen und Studenten, wie reifere Mieter, die den Charme des innerstädtischen Wohnens für sich genießen möchten.

Übrigens: Am südlichen Eingang steht seit 65 Jahren der Fischweiberbrunnen. Die Brunnenplastik wurde von Elsa Montag geschaffen, 1943 von der Stadt Mainz gekauft und 1950 neben der Gaustraße aufgestellt.